Lexikon
Magendrehung
Bei einer Magendrehung (auch Torsio ventriculi genannt) dreht sich der Magen des Hundes um die eigene Längsachse. Durch diesen Vorgang werden wichtige Blutgefäße so abgeschnürt, dass der Magen und weitere innere Organe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt sind. Daher handelt es sich bei einer Magendrehung immer um einen lebensbedrohlichen Notfall. Vor allem große Hunderassen wie z. B. Deutsche Doggen erleiden häufig eine Magendrehung. Klinisch versuchen Hunde mit einer Magendrehung meist vergeblich zu erbrechen.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Die Magnetresonanztomographie (bekannte als MRT) ist ein Schnittbildverfahren. Das MRT arbeitet im Gegensatz zur Computertomographie nicht mit Röntgenstrahlung, sondern mit einem Magnetfeld und Hochfrequenzimpulsen. Je nach Einsatz der Hochfrequenzimpulse werden die verschiedenen Gewebe des Körpers in der Magnetresonanztomographie verschieden dargestellt. Die Magnetresonanztomographie erreicht dadurch einen sehr guten Weichteilkontrast. Bedingt durch die Dauer der Untersuchung, kann diese bei Hunden und Katzen nur in Narkose durchgeführt werden.
Malignes Lymphom
Die häufigste neoplastische Erkrankung des blutbildenden Systems beim Hund, ist das maligne Lymphom. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung der Lymphozyten. Meistens sind in Lymphknoten, Milz und/oder Leber solide Tumoren vorhanden, doch es können auch das Knochenmark und andere Organe durch das maligne Lymphom betroffen sein. Je nach Lokalisation sind die Symptome, die ein an einem malignen Lymphom erkrankter Hund zeigt, verscheiden. Zurzeit ist die Chemotherapie die Therapie der Wahl.
Meningitis
Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung. Beim Hund treten sowohl immunologisch bedingte Formen der Meningitis (z. B. Steroid responsive Meningitis-Arteriitis, SRMA) als auch infektiöse Meningitiden auf. Der Verdacht einer Meningitis ergibt sich durch die klinische Symptomatik. Diagnostiziert wird eine Meningitis je nach Verdachtsdiagnose durch eine Liquorpunktion oder durch eine Liquorpunktion in Kombination mit einer Magnetresonanztomographie. Die Therapie richtet sich nach der zu Grunde liegenden Ursache.
Milztumor
Eine Umfangsvermehrung in der Milz bezeichnet man auch Milztumor. Bösartige Milztumoren werden beim Hund oft diagnostiziert. In der Regel handelt es sich hierbei um Hämangiosarkome, die von der Innenauskleidung der Blutgefäße ausgehen und eine hohe Metastasierungsneigung besitzen. Schäferhunde erkranken besonders oft an dieser Art von Milztumor. Therapie der Wahl bei einem Milztumor ist die Entfernung der Milz mit anschließender Chemotherapie.
Mitralklappeninsuffizienz
Eine unzureichende Schließfunktion der zwischen linkem Vorhof und linker Hauptkammer des Herzens liegenden Mitralklappe wird auch als Mitralklappeninsuffizienz bezeichnet. Die Mitralklappeninsuffizienz ist eine häufige Erkrankung beim Hund und führt im Verlauf zur Erweiterung des linken Vorhofs und der linken Herzkammer. Spätfolge einer Mitralklappeninsuffizienz ist ein Rückstau in den Lungenkreislauf mit Lungenödem. Erstes Anzeichen einer Mitralklappeninsuffizienz kann ein Herzgeräusch sein, ohne dass bereits klinische Symptome vorliegen. Die Echokardiographie dient dem Nachweis der Mitralklappeninsuffizienz, dem Abschätzen der Prognose und dem Aufstellen eines Therapieplans.
Morbus Addison
Als Morbus Addison (auch Hypoadrenokortizismus genannt) wird eine Nebennierenrindeninsuffizienz bezeichnet. Die klinischen Symptome eines Morbus Addison sind meist durch die fehlende Produktion von Cortisol und Aldosteron gekennzeichnet. Betroffene Hunde sind häufig abgeschlagen und appetitlos und erbrechen sich. In der Laboruntersuchung fällt meist ein Kaliumüberschuss auf. Zur Diagnose eines Morbus Addison wird in der Tiermedizin ein ACTH-Stimulationstest durchgeführt. Im Anschluss an die Diagnose eines Morbus Addison können die meisten Tiere erfolgreich medikamentös therapiert werden.
Morbus Cushing
Morbus Cushing (oder auch Hyperadrenokortizismus) ist eine Erkrankung beim Hund, die durch die vermehrte Sekretion des Nebennierenhormons Kortisol gekennzeichnet ist. Morbus Cushing kann entweder durch einen Tumor im Bereich der Hinanhangdrüse oder der Nebenniere hervorgerufen werden. Die klinische Symptomatik ist umfangreich und reicht von vermehrtem Trinken bis hin zur Stammfettsucht. Die Diagnose eines Morbus Cushing wird durch verschiedene Funktionstests und eine Ultraschalluntersuchung der Bauchhöhle gestellt. Die Therapie und Prognose des Morbus Cushing richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.